Social Media STATT Webseite?

22
.
08
.
2023
von
Sophie Jakobs-Woltering

Immer mehr klein- und mittelständische Unternehmen erkennen das Potenzial, das ihnen die Sozialen Medien für ihr Marketing bietet. Braucht es also zukünftig überhaupt noch eine Webseite oder reicht Social Media aus?

Webseite und Social Media: beides bedarf einer durchdachten Strategie und eines zielgenauen Konzepts.


Webseiten helfen Unternehmen dabei, gefunden zu werden und Ihre Dienstleistungen oder auch Produkte zu vermarkten. In dem digitalen Zeitalter, in dem wir leben, ist kein Webauftritt zu haben, quasi undenkbar, denn immer mehr Leute kaufen ihre Produkte online oder informieren sich dort über einen benötigten Service. Ganz nach dem Motto: Was der Kunde nicht kennt, gibt es nicht!
Aber muss ein Webauftritt zwingend eine Webseite sein? Immerhin hat sich das Verhalten der Leute durch das Aufkommen der sozialen Medien verändert. Reicht es dann nicht aus, ausschließlich auf den sozialen Medien vertreten zu sein?

Kunden wollen allgemein schnell alle Informationen erhalten. Dementsprechend sollte deine Webseite auf einen Blick von deinen Dienstleistungen oder Produkten überzeugen. Bei einer Webseite geht es darum, das eigene Unternehmen für Kunden sichtbar zu machen und die Vorteile des Unternehmens hervorzuheben. Man möchte sich von der Konkurrenz abheben.

Im Prinzip kann man sagen, dass die Webseite eines Unternehmens als Visitenkarte oder Aushängeschild gilt, wodurch ein Unternehmen als modern und seriös wahrgenommen wird.

Allerdings treffen Menschen spontane Entscheidungen anhand oberflächlicher Informationen. Dem zur Folge entwickeln die User dann Vertrauen und Wohlbefinden einer Webseite gegenüber, wenn diese ansprechend designt und übersichtlich strukturiert ist.

Doch nicht nur das zählt. Allgemein gilt: Wir leben in einer Mobile-first Welt. Unser Smartphone ist unser Go-to Gegenstand, der nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist und den wir immer zur Hand haben. Webseiten erleichtern es Kunden zu erreichen und diese an Land zu ziehen, wenn es richtig angegangen wird. Falls es jedoch falsch gemacht wird, kann auch das Gegenteil bewirkt werden und der Kunde wird abgeschreckt und geht gegebenenfalls zur Konkurrenz über. Eine nicht für Mobilgeräte geeignete Website sorgt sofort für Desinteresse beim User. Kunden wollen es allgemein bequem und einfach haben. Dementsprechend müssen Webseiten immer an die Bedürfnisse des Kunden angepasst sein.

Ist es dann nicht einfacher, in Zukunft nur auf die Sozialen Medien zu setzen, als auf Webseiten?

Viele Bedürfnisse der Kunden können problemlos durch Plattformen wie Facebook, Instagram o. ä. befriedigt werden. Die sozialen Medien sind ideal zur Kundengewinnung und zur Kundenbindung. Informationen können über das Unternehmen veröffentlicht werden, um das gewünschte Image zu erreichen, ähnlich wie es auf einer Webseite möglich ist. Der Vorteil der Sozialen Medien ist die persönliche und dynamische Kommunikation. In der Regel gehören die Sozialen Medien zur vertrauten Umgebung vieler User, da man sich dort täglich mehrere Stunden aufhält. Dementsprechend wird es als angenehm betrachtet, über die Sozialen Medien an benötigte Informationen zu gelangen.

Es ist natürlich auch interessant, auf der Webseite viele Informationen und Geschichten über ein Unternehmen zu lesen, allerdings sehen viele darin keinen richtigen Mehrwert. Somit werden nicht zwingend viele User auf der Webseite aktiv.

Also braucht man keine Webseite mehr?

Diese Frage ist nicht mit ja oder nein zu beantworten, denn Unternehmen ist nicht gleich Unternehmen.

Auch wenn Social Media Kanäle viele Vorteile bieten, so sind sie nicht zwingend einfacher zu bedienen. Natürlich vereinfacht der direkte Kontakt zu den Kunden die Kommunikation, aber diese findet immer in einem vorgefertigten Rahmen statt. Somit sind gewünschte Gestaltung zur Repräsentation des Unternehmens immer nur eingeschränkt möglich.

Auf der eigenen Webseite hingegen können die Unternehmen kreativ werden und ihr Bild so erschaffen, wie sie von den Kunden wahrgenommen werden möchten.

Die Webseite soll dazu dienen, den Kunden zu zeigen, wer hinter dem Unternehmen steckt. Es geht darum, einen gewissen Wiedererkennungswert, sowie Vertrauen zu schaffen und den User zu motivieren, mit dem Unternehmen und dessen Webseite zu interagieren. Natürlich darf es dabei zu keinem Informationsüberfluss bei dem User führen, aber ein Unternehmen hat in der Präsentation und in der Darstellung von Informationen unzählige Möglichkeiten. So etwas ist bei den sozialen Netzwerken nur limitiert möglich.

Hinzu kommt, dass die sozialen Medien im Sekundentakt mit Inhalten geströmt werden, wobei vor allem Likes und natürlich Shares im Mittelpunkt stehen. Um nicht in der Masse zu verschwinden, müssen die Emotionen eines Users angesprochen werden. Kurz gesagt, es geht um Storytelling, also durch Bilder & Videos den User emotional abzuholen und zu binden. Das klingt relativ leicht, doch auch hierfür wird dringend Expertise benötigt, denn die richtigen Emotionen in der richtigen Intensität zu erreichen, ist gar nicht so leicht. Ähnlich wie bei Webseiten können falsche Strategien schnell das Gegenteil von dem gewünschten Ziel zur Folge haben, was bedeutet, dass der User abgeschreckt wird.

Also: Ja, Webseiten werden auch in Zukunft noch benötigt werden, weil sie langlebiger sind und vor allem der Vertrauensschaffung dienen. Doch damit dieser Zweck erfüllt wird, muss die Webseite richtig aufgebaut sein und vor allem muss sie sowohl Geschichten erzählen, als auch Emotionen im richtigen Maß vermitteln. Fakten sind häufig spannend, aber der Grund, warum wir zu Webseiten eine Bindung aufbauen, sind Emotionen.

Letzten Endes sind sowohl Webseiten, als auch auf den Sozialen Medien präsent zu sein wichtig. Beides bedarf Pflege und eines gut durchdachten Konzepts. Social Media Seiten können strategisch genutzt werden, um Kunden auf die eigene Webseite zu leiten. Die beste Marketingstrategie ist also, crossmedial zu werben.